Abstract
Blaufränkisch und Pinot Noir sind aufstrebende Rebsorten, die aufgrund ihrer agronomischen Eigenschaften potenziell gut an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst sind. In dieser Studie wurde die Entwicklung von 15 verschiedenen Monoterpenen während der Traubenreife an mehreren Standorten untersucht. Hierzu wurden repräsentative Traubenproben in definierten Reifestadien entnommen und mittels GC-MS analysiert, um die Konzentrationen freier und gebundener Monoterpene zu quantifizieren. Ziel war es, die zeitliche Dynamik der Monoterpenakkumulation zu erfassen, die Verteilung zwischen freien und gebundenen Formen zu differenzieren und potenzielle Standorteffekte zu identifizieren. Die Ergebnisse zeigen eine standortspezifische Variation der Monoterpenakkumulation. Während an allen Standorten eine Zunahme der Gesamt-Monoterpene beobachtet wurde, variierte die Präsenz der freien Fraktion je nach Umweltbedingungen. Bei Pinot Noir traten freie Monoterpene bei Proben vom Versuchstandort Guntramsdorf erst in späteren Reifestadien auf, während in Oberwaltersdorf eine frühere Akkumulation beobachtet wurde. Bei Blaufränkisch nahm am Versuchstandort Lutzmannsburg die freie Monoterpenkonzentration mit fortschreitender Reife ab, während sie in Horitschon stabil blieb oder leicht anstieg. Weitere Studien sind erforderlich, insbesondere zur Interaktion zwischen genetischen Faktoren und Umweltbedingungen sowie zur sensorischen Relevanz der Monoterpenprofile im fertigen Wein.