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Cyanogenese in Futterpflanzen und Auswirkungen in der Wiederkäuerernährung Cover

Cyanogenese in Futterpflanzen und Auswirkungen in der Wiederkäuerernährung

Open Access
|Nov 2018

Abstract

Die Vielfalt an Verbindungen zeichnet die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe aus. Cyanogene Glykoside entstehen aus Aminosäuren und stellen in Pflanzen eine Speicherform für Blausäure dar. Sie sind ungiftig, solange sie nicht mit den dementsprechenden spaltenden Enzymen in Kontakt kommen. Die Funktion der cyanogenen Glykoside wurde viel diskutiert, für mehrere Pflanzenarten wurde die Hypothese eines Abwehrmechanismus anerkannt. Sorghum wird aufgrund ihres Vertretungscharakters für Mais in Europa angebaut, besonders bei zunehmender Sommertrockenheit und zur Sicherung einer vielfältigen Fruchtfolge in einigen Gebieten. Weißklee (Trifolium repens) stellt trotz seiner sortenspezifisch schwankenden cyanogenen Glykosidgehalte eine bedeutende Futterpflanze dar. Aufgrund dessen wurde die Cyanogenese bei Weißklee intensiv untersucht, zwei Gene (Ac und Li) sind für die Cyanogenese verantwortlich. Die durch die Pflanzenzüchtung zur Verfügung stehenden Weißkleesorten mit niedrigen cyanogenen Glykosidgehalten werden in der Praxis bevorzugt genutzt.

Aufgrund des hohen pH-Wertes im Pansen reagieren Wiederkäuer auf cyanogene Glykoside sehr empfindlich. Weißklee wird in der Regel für Grünlandflächen auf Anteile von 20–30 % begrenzt, um zu hohen Rohproteingehalten im Herbst vorzubeugen. Die Nutzung der Sorghum-Hirsen als Grün- und Kornfutter wurde durch die Züchtung und Verwendung der Hybridlinien optimiert. Landwirte, die sich der Problematik durch cyanogene Glykoside bewusst sind, setzen keine hoch cyanogenen Sorten ein.

DOI: https://doi.org/10.2478/boku-2018-0016 | Journal eISSN: 2719-5430 | Journal ISSN: 0006-5471
Language: English
Page range: 201 - 212
Submitted on: Mar 24, 2018
Accepted on: Oct 8, 2018
Published on: Nov 30, 2018
Published by: Universität für Bodenkultur Wien
In partnership with: Paradigm Publishing Services
Publication frequency: 4 issues per year

© 2018 Katharina Rempt, Martin Gierus, published by Universität für Bodenkultur Wien
This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 3.0 License.