Abstract
Wir analysieren eine Reform der Mindestsicherung (Notstandshilfe und Sozialhilfe) mit dem Ziel der Reduktion negativer finanzieller Arbeitsanreize und schätzen auf Basis des Mikrosimulationsmodells ATTM die zu erwartenden Beschäftigungs- und Verteilungseffekte. Die Reform wäre mit einer Beschäftigungszunahme um 44.000 Vollzeitäquivalente und geringen durchschnittlichen Einkommenszuwächsen verbunden. Die höchsten Einkommensgewinne würden Haushalte mit Kindern erzielen. Notstandshilfebezieher, die keine Vollzeitbeschäftigung finden oder trotz besserer Anreize keine aufnehmen möchten, würden durchschnittliche Einkommensverluste erleiden. Die stärksten Wirkungen basieren auf der Abschaffung der Geringfügigkeitsgrenze sowie der Anrechnung des Partnereinkommens auf die Notstandshilfe.
