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Die Einheit und Fragmentierung des menschlichen Geistes. Thomas von Aquin über die evagatio mentis Cover

Die Einheit und Fragmentierung des menschlichen Geistes. Thomas von Aquin über die evagatio mentis

By: Detlef Rohling  
Open Access
|Oct 2022

Abstract

In heutigen Beschleunigungsgesellschaften werden Körper und Geist des Menschen auf eine ausserordentliche Weise beansprucht, die nicht selten zu physischen und psychischen Krankheitsverläufen führt. Medizin, Psychologie, Soziologie und Philosophie haben sich vermehrt in den letzten zwei Dekaden dieses Problems angenommen, Ursachenforschung betrieben, Diagnosen erstellt und Auswege aufgezeigt. Aufschlussreich und nicht ohne bedenkenswerte Anregung ist nun aber auch die Tatsache, dass schon Thomas von Aquin ein Phänomen aufdeckt und analysiert, das er mit der Tradition die ‘evagatio mentis’ nennt. Diese Fragmentierung des Geistes verortet der Aquinate in besonderer Weise in der menschlichen Geisteshaltung der Trägheit. Aktualisierenden Erkennungswert erreicht Thomas’ Untersuchung vor allem dann, wenn jene Zerfallsbewegung sich in mehrfacher Hinsicht des Erkennens, der Kommunikation und der inneren und äusseren Unruhe artikuliert. In neuerer Zeit haben aus philosophischer Sicht erst wieder phänomenologischexistentialistische Zugänge diesem Phänomen ihre Aufmerksamkeit geschenkt, so dass dieser Diskurs heutigentags auf vielen Feldern seine aktuelle Bedeutung und Brisanz aufzeigt.

Language: English
Page range: 20 - 44
Submitted on: Aug 21, 2021
Accepted on: Sep 20, 2021
Published on: Oct 20, 2022
Published by: Thomas Institute of Utrecht
In partnership with: Paradigm Publishing Services
Publication frequency: 1 issue per year

© 2022 Detlef Rohling, published by Thomas Institute of Utrecht
This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-NoDerivatives 3.0 License.